Junge Leute sollen heil ankommen 03.07.2013 Überschlag unter politischer Beobachtung: Staatssekretärin Heike Raab, begleitet vom Leiter der Polizei-Inspektion Stefan Bauer Mehr als 400 Pirmasenser Schüler erlebten eine Beispielveranstaltung zum Thema Sicherheit im Straßenverkehr. Die Schule begann wie üblich um acht Uhr. Doch der Unterricht verlief für mehr als 400 Pirmasenser Schülerinnen und Schüler der 12. Jahrgangsstufe einmal ganz anders: Verkehrssicherheit stand auf dem Stundenplan: praxisnah, praktisch und beeindruckend. Institutionen, Vereine und Verbände – zusammengefasst im Forum Verkehrssicherheit Rheinland-Pfalz – setzten an drei Tagen dieser Woche vieles in Bewegung, um in einer Beispielveranstaltung erneut zu zeigen, wie junge Leute überzeugt werden können, sich so im Straßenverkehr zu verhalten, dass sie heil ankommen. Auf dem Außengelände der Messe und in einer Messehalle waren ein Dutzend Stationen aufgebaut, die das Thema Verkehrssicherheit von vielen Seiten darstellten. Es begann morgens gleich mit einer Unfallsituation und einem kräftigen Knall. Feuerwehr, Polizei und Arbeiter-Samariter-Bund machten im Freigelände anschaulich, was nach einem Unfall alles abläuft, um Verletzte zu retten. Gezeigt wurde auch, wie explosionsartig ein Airbag funktioniert – und mit welcher Lautstärke. Die jungen Gäste mochten sich gar nicht vorstellen, mehrere Airbags innerhalb eines geschlossenen Autos in Aktion zu erleben . . . Geborgen vom ASB Mit einem Erbeben beginnen und dann langsam steigern. Die Organisatoren dieses 11. Aktionstages in Folge – Polizeiinspektion Pirmasens und Landesverkehrswacht – hatten noch weitere, aufregende Unterrichtseinheiten vorbereitet. Bremsen auf glattem Untergrund, einen Auffahrunfall mit 15 km/h angeschnallt spüren, aus einem auf dem Dach liegenden Auto aussteigen, gehen wie betrunken, am Steuer sitzend auf plötzliche Hindernisse reagieren: Alles war hautnah und erlebnisecht auszuprobieren. Gute Informationen werden auch von jungen Leuten gleich als solche verstanden: Vorträge über Drogenmissbrauch und die Dauerfolgen eines schweren Unfalls ließen die Gespräche verstummen: So hatten es die jungen Leute noch nicht gesehen und gehört. Welche segensreichen Angebote gibt es, damit der Spaß nicht in einer Katastrophe endet? Zum Beispiel: BOB, eine Aktion des Polizeipräsidiums Westpfalz: Der Fahrer eines mit jungen Leuten besetzten Autos erhält von Gastronomen der Region Vorteile, vielleicht freien Eintritt oder alkoholfreie Getränke. Er ist der BOB! Zum Schluss Stimmen der Schüler: Lena (18), Leibniz-Gymnasium, gehörte zu denen, die ihre Angst überwanden und sich überraschen ließen von der Spannkraft eines Gurtes – bei wohlgemerkt nur 15 km/h Aufprall-Geschwindigkeit. Der Betreuer dieser Gurt-Schlitten-Station, der 83-jährige Karl Gafiuk (Verkehrswacht Pirmasens), bestätigte: „Mädchen sind hier mutiger als Jungen.“ Anika (19), Dana (18), Hannah (18) – alle Hugo-Ball-Gymnasium, fanden den Vormittag interessant, ganz lustig, mal etwas anderes und informativ. Ihre Schulkameraden Philip, Lucas, Johannes und Markus (alle18 Jahre) fanden es gut, die Dinge selbst ausprobieren zu dürfen und den Überschlag im Auto zu erleben; sie lobten den geordneten Ablauf der Veranstaltung und die Vorträge. Der Leiter der Polizei-Inspektion Pirmasens, Stefan Bauer, hieß die Staatssekretärin vom Ministerium des Inneren, für Sport und Infrastruktur, Heike Raab, willkommen. Sie erinnerte daran, dass Fahranfänger 30 Euro Zuschuss vom Land erhalten, wenn sie an Fahrsicherheitstrainings teilnehmen. Das wäre doch schon ´mal ein Start in die richtige Richtung. Die Aussteller und ihre Leistungen: ADACFahrsicherheitstraining, Pannenhilfe ASBRettungsaktion, Erste Hilfe FeuerwehrBergen von Verletzten VerkehrswachtFahrsicherheitstraining, Gurtschlitten, Fahrsimulator, Rauschbrillenparcours TÜV RheinlandFahrzeug-Check AOKGesundheit und Alkohol B.A.D.S. (Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr)Information UnfallkasseFahrsimulator, Information PolizeiVorträge Text und Bilder: Axel Holz