Skip to content
Aktuelles

Licht schaffen, wo keins ist: Warnwesten für Ahrweiler

Morgendlicher Andrang vor der Grundschule Bad Neuenahr. Schule und Eltern unterstützen die Kinder auf ihrem Schulweg. / Bild: UK RLP

Grundschulkinder im Kreis Ahrweiler mit Warnwesten ausgestattet: Gemeinsame Aktion von Bildungsministerium, Pädagogischem Landesinstitut, Landesverkehrswacht und Unfallkasse Rheinland-Pfalz
Für Grundschülerinnen und Grundschüler startet mit dem Schulbeginn ein aufregender neuer Lebensabschnitt. Was aber, wenn den Kindern auf ihrem Schulweg keine Gehwege, keine Straßenbeleuchtung und keine Orientierungspunkte wie Bushaltestellen zur Verfügung stehen?

So ergeht es aktuell vielen Schülerinnen und Schülern im Kreis Ahrweiler. Als die Flutwelle Mitte Juli den Kreis erfasste, zerstörte sie dabei nicht nur Schulen, sondern auch Teile der Infrastruktur. Die Kinder müssen nun auf intakte Schulen ausweichen. Dabei sind sie teilweise in Containern untergebracht, bei anderen findet der Schultag im Wochenwechsel in zwei Schichten statt.

Das neue Schuljahr hat längst begonnen. „Neun Wochen, in denen die Kinder jeden Tag ihren Schulweg durch Geröll und Müll antreten“, weiß Andreas Wehlen, Grundschullehrer und Fachberater für Verkehrserziehung im Kreis Ahrweiler. „Das THW, Traktoren, Müllwagen, zuletzt sogar Panzer: All das war und ist hier täglich im Einsatz. Hier rollen Räder, die sind so groß wie die Kinder. Und mit dem Herbst kam nun auch die Dunkelheit.“ Straßenbeleuchtung wird es im Kreis Ahrweiler auf absehbare Zeit nicht geben. Kein Wunder also, dass Andreas Wehlen bereits von einigen Grundschulen auf Unterstützung angesprochen wurde.

Gemeinsam statten das Pädagogische Landesinstitut, das Bildungsministerium Rheinland-Pfalz, die Landesverkehrswacht Rheinland-Pfalz und die Unfallkasse Rheinland-Pfalz alle Schülerinnen und Schüler der im Kreis ansässigen Grundschulen mit Überwurf-Warnwesten aus. „Für, die im Kreis ansässigen Kinder, ändert sich der Schulweg aktuell von Tag zu Tag: Geröll wird abgetragen, Behelfsbrücken errichtet,“ macht Volker Weiß vom Bildungsministerium Rheinland-Pfalz deutlich. Hans-Joachim Apelt, Referent für Verkehrserziehung des Pädagogischen Landesinstitutes Rheinland-Pfalz, ergänzt: „Mit der Nutzung der Warnwesten machen sie auf sich aufmerksam und werden gesehen, egal welchen Weg die Kinder wählen.“

Andreas Opfermann-Hauch, Geschäftsführer der Landesverkehrswacht Rheinland-Pfalz, erklärt: „Bei schlechten Sichtverhältnissen ist ein Kind mit dunkler Kleidung nur 30 Meter weit zu sehen. Die reflektierende Kleidung hingegen leuchtet bis zu 160 Meter weit.“ Ziel sei es, alle Grundschulkinder im Kreis Ahrweiler mit einer Überwurfwarnweste auszustatten. „Sichtbarkeit bedeutet Sicherheit“, untermauert Manfred Breitbach, Geschäftsführer der Unfallkasse Rheinland-Pfalz. „Gerade in der dunklen Jahreszeit ist es für die Jüngsten, die zu Fuß unterwegs sind, sehr wichtig, rechtzeitig gesehen zu werden. Es stand für uns außer Frage, hier zu unterstützen.“

Scroll Up Skip to content