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Aktuelles

Die selbstkritische Prüfung ist ein guter Schutz

Animation: Die „Tanzmäuse Radio rundum“ aus Zell beschwingt um Schwung bemüht. (Foto: Axel Holz)

9. Aktionstag für erfahrene Kraftfahrer(innen) in Zell (Mosel)

Von: Axel Holz

Zell (Mosel). Der 9. Aktionstag für erfahrene Kraftfahrer(innen) gab erneut Anstöße für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Vorträge und Straßenaktionen lockten nach Zell an die Mosel. Vorrangiges Ziel war es, vor allem die älteren Verkehrsteilnehmer dafür zu gewinnen, sich immer wieder neu kritisch zu prüfen, wie sie ihr eigenes Verhalten an die sich ständig ändernden Verkehrssituationen anpassen können.

Der Veranstalter, das Forum Verkehrssicherheit Rheinland-Pfalz, hatte viel aufgeboten, das genannte Ziel zu erreichen. In der Zeller „Schwarze-Katz-Halle“ ging es in anschaulichen Lichtbildvorträgen um die physischen und psychischen Entwicklungen beim Kraftfahrer selbst, dann um das aktuelle Verkehrsrecht und schließlich um solche Techniken, die dem älteren Kraftfahrer die Teilnahme am Straßenverkehr erleichtern.

Auf die Augen kommt es an, gerade beim Autofahren. (Foto. Axel Holz)

„Senioren sind eher gefährdet als gefährlich“, sagte Axel Uhle vom TÜV Süd (Mannheim). Allerdings seien sie nicht ganz zu gut wie sie selbst meinen, es zu sein. Nachlassendes Sehvermögen, Alkohol, dauerhafter Medikamenteneinsatz, Folgen von Operationen, ein nicht altersgerechtes Fahrzeug und wenig Kenntnisse über den eigenen Alterungsprozess wurden als bedeutsame Gründe für Unfälle und Beinahe-Unfälle genannt.

Das sogenannte Reißverschlussverfahren ist bei vielen Autofahrern nicht angekommen. Zu frühes Einscheren und bewusstes Aussperren sind hier die typischen Fehler. Auch der richtige Umgang mit dem „Grünpfeil“ an Ampelkreuzungen ist vielen fremd. Wer weiß denn schon, dass der Autofahrer anhalten muss, ehe er trotz Rot vorsichtig nach rechts abbiegen darf, falls keiner kommt? Darauf und auf andere Neuigkeiten machten Rita Schemmer (Landesbetrieb Mobilität) und 1. Polizeihauptkommissar Hans-Jürgen Lutz (Polizeipräsidium Rheinpfalz) aufmerksam.

„Das voll autonome Fahren wird kommen“, sagte Dr. Oliver Brockmann (Brockmann-Gruppe), als er neue Techniken vorstellte, mit denen der Autofahrer geschützt und gestützt werden soll. Doch welche Assistenz-Systeme sind sicher und sinnvoll? Hier schloss sich der Reigen der Vorträge. Denn auch bei der Antwort auf diese Frage ist eine regelmäßige, selbstkritische Prüfung unter Mithilfe von Fachleuten und Ärzten angesagt.

Die praktische Erprobung vieler theoretischer Aussagen erfolgte einen ganzen Tag lang gleich vor der Stadthalle. Zum Programm gehörten: Fahrradparcours mit Pedelecs, Fahrradtechnik und –sicherheit, Rauschbrillenparcours, Verkehrssimulator, Einparkhilfe, Spritspartraining, Erste-Hilfe-Information sowie Blutdruck-, Blutzucker-, Hör- und Sehtest. Je wärmer die Luft wurde, desto mehr Interessierte drängten sich an die einzelnen Stände.

Die Kreisverkehrswacht Cochem-Zell als Ausrichter des Tages bot zum Beispiel an auszuprobieren, wie es ist, wenn man/frau wenigstens 80 Jahre alt ist. Der „Alterssimulationsanzug“ vermittelte viele Aha-Erlebnisse. Kreisvorsitzender Wolfgang Behrens legte zudem Wert darauf, die Verbandsgemeinde Zell als Förderer des Tages herauszustellen.

Der Präsident der Landesverkehrswacht, Dr. Jörg Meyer, freute sich über Gäste und Ehrengäste wie Dr. Dagmar von Braunschweig vom Innenministerium, Landrat Manfred Schnur und Verbandsbürgermeister Karl Heinz Simon sowie über den Initiator der Veranstaltung, Polizeihauptkommissar a.D. Manfred Brummer.

Dass Autofahren auch etwas mit körperlicher Fitness zu tun hat, wurde ebenfalls demonstriert. Die „Tanzmäuse Radio rundum“ aus Zell und Umgebung (Leitung Gerhard Pietsch) wollten missliebige Gedanken zum Älterwerden erst gar nicht aufkommen lassen und zeigten mehrere Tänze zu gängigen Melodien. Physiotherapeut Peter Köcher ließ die Teilnehmer mitmachen bei einfachen und doch wirksamen Übungen zur Kreislaufaktivierung.

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